Der Unterschied zwischen fattigdom, armod und brist

Obwohl zahlreiche deutsch-schwedische Wörterbücher den deutschen Begriff Armut mit "fattigdom", "armod" und "brist" übersetzen, so hat die letztere übersetzung eigentlich nichts in dieser Serie zu suchen, den "brist" ist der Mangel, was zusammengesetzte Worte wie "bristyrke" (Mangelberuf) oder "bristsjukdom" (Mangelkrankheit) sehr deutlich zeigen.
 
Bleibt daher die unterschiedliche Bedeutung von "fattigdom" und "armod", die im Deutschen beide als Armut übersetzt werden, jedoch im Schwedischen unterschiedliche Wortinhalte tragen, auch wenn die Grenze zwischen den beiden Worten nicht eindeutig definiert werden kann.
 
In Schweden spricht man dann von "armod", wenn man auch von "elände" (Elend, Misere) oder "misär" (Misere, Armut) reden könnte, die Armut also bereits mit einer echten Not verbunden ist und man auf Almosen angewiesen ist, da man kein Einkommen hat, oder ein so geringes Einkommen, dass man nicht einmal die absolut notwendigen Lebensmittel kaufen kann und Hunger leidet.
 
Spricht man dagegen von "fattigdom", so bezeichnet man damit die Tatsache, dass man unterhalb des Existenzminimum leben muss und daher auf vieles verzichten muss, insbesondere auf Vergnügen, Urlaub oder ähnliches. Aber auch wenn man sich beim "fattigdom" bereits die jeweils billigste Kleidung kaufen muss, so reicht das Geld auch für ein, zumindest notdürftiges, überleben, während man bei "armod" bereits knapp am Verhungern ist und der Körper bereits Mangelerscheinungen, also eine "brist" zeigt.
 
Während das schwedische Wort "armod" ausschließlich für eine extreme Armut verwendet wird, so kann "fattigdom" auch im übertragenen Sinne verwendet werden, denn man benutzt den Begriff "fattigdom" auch bei einem Mangel an Erziehung, Mangel an kultureller Bildung und spricht sogar vom "andlig fattigdom", also der geistigen oder geistlichen Armut.
 
Wichtiger Hinweis:
 
Das aktuelle Lehrwerk, das eine Mischung aus Wörterbuch, Landeskunde und Stillehre für Neulinge der schwedischen Sprache darstellt, wird permanent erweitert und verbessert. Wir sind daher für Anregungen offen und sind auch bereit von unseren Lesern gewünschte Worte mit aufzunehmen und zu erklären. Jede Anregung ist uns willkommen.
 
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