Die Garderobe als garderob, kapprum und hatthylla

Auch wenn das deutsche Substantiv Garderobe in gewissen Fällen im Schwedischen mit garderob übersetzt werden kann, ist die tatsächliche Übersetzung des deutschen Wortes nicht ganz so einfach, da man im Schwedischen auch heute noch, je nach Anwendung, sowohl von der garderob, dem kapprum und der hatthylla spricht.
 
Bereits das Wort garderob verbirgt so manche Schwierigkeit, denn die schwedische garderob kann die deutsche Garderobe sein, ist aber meist nichts anderes als der Kleiderschrank, unabhängig davon, ob es sich um einen Einbauschrank oder einen freien Schrank handelt. Und nur im moderneren Schwedisch benutzt man garderob auch im Theater oder den Restaurants bei einer Garderobe an der man die Außenkleidung, oft gegen eine Gebühr (garderobsavgift), abgeben kann. Hat man zu Hause einen ganzen Raum als Garderobe reserviert, so nennt man diesen Raum klädkammare, was im Deutschen zum Schrankzimmer oder begehbaren Kleiderschrank wird.
 
Ursprünglich und in älteren Texten ist im Schwedischen die Garderobe, sowohl zu Hause als auch in öffentliche Gebäuden, ein Raum an der die Gäste ihre äußere Kleidung lassen, der kapprum, der oft nichts anderes ist als eine einfachere Kleiderablage mit Kleiderbügeln, aber ohne Türen. Auch der Umkleideraum der Schauspieler im Theater oder der Oper wird in der Regel als kapprum bezeichnet, allerdings auch als tabur, hall und, in jüngster Zeit, bisweilen als garderob.
 
Letztendlich spricht man im Schwedischen bei der Garderobe für Gäste, die in Privathäusern möglichst nahe am Eingang existiert, auch noch von der hatthylla, die einerseits eine einfache Hutablage sein kann, aber auch unter der Hutablage eine oder mehrere kleinere Stangen haben kann an der Mäntel, Jacken und andere Kleidungsstücke aufgehängt werden. Einige Geschäfte gingen beim Verkauf der hatthylla nun dazu über zwischen hatthylla und kapphylla (Mantelgarderobe), bzw. klädhängare (Garderobenhänger, Kleiderständer) zu unterscheiden, auch wenn letztere beide Begriffe in der Umgangssprache bisher kaum Zugang fanden. Im Deutschen wird die hatthylla häufig als Wandgarderobe bezeichnen.
 
 
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