Der Hafen als hamn und als tillflyktsort

Selbst wenn man vom Hafen als Behälter, zum Beispiel einem Topf, absieht, so hat dieses deutsche Substantiv noch sehr verschiedene Bedeutungen, da der Hafen im Deutschen auch häufig im übertragenen Sinn verwendet werden kann. Im Schwedischen unterscheidet man hierbei grundsätzlich zwischen hamn (Hafen) und tillflyktsort (Zufluchtsort), wobei allerdings auch zu beachten ist, dass diese Worte in Schweden teilweise auch eine andere Bedeutung haben als der deutsche Hafen.
 
Der hamn ist im Schwedischen in erster Linie der Hafen in dem Schiffe jeder Art anlegen, was sich auch in zahlreichen zusammengesetzten Worten deutlich ausdrückt, denn es gibt die hamnavgift (Hafengebühr, Liegegeld), die hamnstad (Hafenstadt) und auch den gästhamn (Gasthafen).
 
Im übertragenen und etwas veralteten Sinne kann hamn noch als Gestalt übersetzt werden, meist im Zusammenhang mit Sagengestalten, denn man spricht bei der Gestalt eines Trolls auch vom trollhamn und man sagt, dass sich manche Sagenwesen in den hamn (Gestalt) eines anderen Wesens oder Tieres verwandeln können. Weiterhin gibt es den Ausdruck föra något i hamn, in der Bedeutung etwas unter Dach und Fach zu bringen, also ein vorgesehenes Resultat zu erreichen.
 
Den deutschen Ausdruck Hafen der Ehe sollte man allerdings nicht als äktenskapets hamn übersetzen, da die Schweden mit dieser Übersetzung nicht sehr viel anfangen können, da der hamn im schwedischen Denken in keiner Weise zur Ehe passt.
 
Der Hafen im übertragenen Sinn wird im Schwedischen der tillflyktsort, der Zufluchtsort, also ein Ort, den man aufsucht um einer Gefahr zu entgehen. Die Gefahr muss keine lebensbedrohende Gefahr sein, sondern auch die Gefahr vor weiterem Drogenkonsum oder ein Zufluchtsort an dem man gesund werden will wird als tillflyktsort bezeichnet.
 
Der Hafen im Sinne von Topf kann nur annäährend ins Schwedische übersetzt werden, denn hochsprachlich spricht man dann von einem gryta und umgangssprachling von einem bunke.
 
 
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