Der Lebenspartner als sambo, särbo und livskamrat

Um das Lebensverhältnis zweier Partner in Schweden auszudrücken, gibt es mittlerweile etwa 20 verschiedene Ausdrücke, die mehrheitlich zwar benutzt werden, aber nicht zum offiziellen Wortschatz gehören, mit der Ausnahme der beiden Worte "sambo" und "särbo", die mittlerweile auch die Gunst der Svenska Akademien gefunden haben. Und abgesehen vom hochsprachlichen Begriff "livskamrat", einem Wort, das man in der Umgangssprache allerdings kaum zu hören bekommt.
 
Beide Worte sind im Grunde nichts anders als Abkürzungen, die sich jedoch in eigenständige Worte verwandelten, denn "sambo" kommt von "samman-boende" und "särbo" von "isär-boende". Man wohnt also entweder permanent unter dem gleichen Dach oder aber, zumindest überwiegend, in verschiedenen Wohnungen und ist auf jeden Fall an unterschiedlichen Adressen gemeldet.
 
Wenn man in Wörterbüchern nachsieht, insbesondere jenen die man online findet, so sind einige der übersetzungen haarsträubend und selbst die grammatischen Formen stimmen teilweise nicht mit den schwedischen Formen überein.
 
Das Wort "sambo" taucht im schwedischen Wortschatz erstmals im 19. Jahrhundert auf, wird aber in der heutigen Form erst ab den 40er Jahren verwendet, wird seit den 70er Jahren als fester Begriff gesehen und erscheint 1987 erstmals in Gesetzestexten.
 
Ein "sambo", also zwei "sambor" gingen eine, mittlerweile rechtlich geregelte, Lebensgemeinschaft ein und leben in eheähnlichen Verhältnissen in der gleichen Wohnung, mit oder ohne Kinder. Die in Schweden sehr übliche Situation unterscheidet sich nur in sehr wenigen Punkten von einer Ehe ("äktenskap"), wenn man vom Trauschein und dem Erbrecht absieht. Ein "sambo" ist also ein fester Lebenspartner.
 
Im Gegensatz dazu wohnt jeder "särbo" in einer eigenen Wohnung, eventuell frei gewählt, eventuell beruflich bedingt, oder aber auch als Lebensphilosophie. Das Verhältnis eines "särbo" ist, ohne dass man beide kennt, weniger klar, denn es kann sich um ein Ehepaar handeln oder um ein unverheiratetes Paar. Wie oft sich zwei "särbo" treffen, entscheiden die beiden Partner deren Verhältnis in keiner Weise geregelt ist. Man ist oder wird also "särbo" falls ein engeres Verhältnis zwischen zwei Personen existiert, diese jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht in einer gemeinsamen Wohnung leben wollen oder können. Im Extremfall kann sich ein Ehepaar in "särbor" verwandeln wenn nur die Ehe aufrecht gehalten werden will, die Partnerschaft jedoch nicht mehr existiert und beide getrennte Wege gehen.
 
In den letzten Jahren tauchten zwei weitere Worte dieser Gruppe immer häufiger auf, nämlich "delsbo" und "mambo". "Delsbo" wird man wenn man ein festes Paar ist, jedoch die Arbeitsstellen so weit entfernt sind, dass man nur an Wochenenden und im Urlaub zusammenlebt, unabhängig davon, ob man verheiratet ist oder nicht. "Mambo" wiederum ist man dann wenn man als Erwachsener zu Haus bei seinen Eltern lebt, meist weil man keine Wohnung findet, aber auch wenn man diese Situation als ideal betrachtet.
 
Unter Jugendlichen taucht auch immer häufiger das Wort "inbo" auf, was bedeutet, dass einer der zukünftigen "sambo" immer häufiger bei seinem zukünftigen Partner wohnt und so langsam ganz dort einzieht um "sambo" zu werden oder eben ein "gift par" wird, also eine "äktenskap" eingeht.
 
 
Wichtiger Hinweis:
 
Das aktuelle Lehrwerk, das eine Mischung aus Wörterbuch, Landeskunde und Stillehre für Neulinge der schwedischen Sprache darstellt, wird permanent erweitert und verbessert. Wir sind daher für Anregungen offen und sind auch bereit von unseren Lesern gewünschte Worte mit aufzunehmen und zu erklären. Jede Anregung ist uns willkommen.
 
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