Der Maibaum als majstång und als midsommarstång
Während des Mittelalters war der Maibaum in Deutschland ein hoher, von der Rinde befreiter, Baumstamm, der an der Spitze einen mit Bändern gewundenen Tannenkranz trug und im Frühjahr auf dem Festplatz, auch bei Volksfesten, aufgestellt wurde. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich daraus der oft mit Symbolen geschmückte Maibaum, den man noch heute kennt und der vor allem im Zentrum von Dörfern zum oder am 1. Mai aufgerichtet wird. In Schweden kennt man hierfür die beiden Ausdrücke majstång und midsommarstång.
Auch wenn das Wort majstång eine mehr oder weniger wörtliche Übersetzung von Maibaum ist, so kann sich das Wort im Schwedischen sowohl auf die heute übliche midsommarstång (Mittsommerstange) beziehen als auch, abhängig vom Text, um die historisch gesehene majstång, die im 17. Jahrhundert nach Schweden kam und zu sehr unterschiedlichen Ereignissen aufgestellt werden konnte. Diese historische majstång war mit Laub, Blumen, Kränzen und Bändern geschmückt, ähnelte also der Mittsommerstange, beziehungsweise dem Maibaum, existierte jedoch in jeder Größe, vom Zimmerschmuck angefangen bis zum hohen geschmückten Baumstamm. Der Schmuck der majstång hing jeweils vom Ereignis ab, war also während eines großen, offiziellen Festes anders geschmückt als zu einer Hochzeit.
Die midsommarstång, die noch heute teilweise ebenfalls als majstång bezeichnet wird, führte ein Paralleldasein zur majstång, wurde jedoch nur zu Mittsommer aufgestellt, wobei das Aussehen und der Schmuck von den entsprechenden Regionen abhängt und sich selbst von einem Ort zum anderen noch unterscheiden kann.
Während das Übersetzen von Maibaum ins Schwedische relativ einfach ist, muss man bei der üÜbersetzung der Worte majstång und midsommarstång ins Deutsche oft eine Umschreibung benutzen, da es in Schweden den typisch deutschen Maibaum nicht gibt. Handelt es sich um die midsommarstång, so ist es sinnvoll im Deutschen nicht zu Maibaum zu greifen, sondern das Wort Mittsommerstange zu benutzen.
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