Das Recht als rätt, lag und rättigheter

Die schwedischen Worte "rätt", "lag" und "rättigheter" haben jeweils mehrere Bedeutungen, weswegen wir hier nur darüber sprechen wann diese Worte dem deutschen Substantiv Recht entsprechen und wo man hierbei einen Unterschied zur deutschen Sprache findet.
 
Das "rätt" ist auf der einen Seite das Rechtswesen und das Gericht, wird jedoch auch im Zusammenhang "få rätt" (Recht bekommen) im juristischen und im übertragenen Sinn verwendet. Meistens wird der Begriff "rätt" dann verwendet, wenn man ein allgemeines, rechtlich verbrieftes Recht ausüben kann. Man spricht daher vom "rösträtt" (Wahlrecht) oder dem "strejkrätt", dem Recht zu streiken. Selbst das "allemansrätt" (Jedermannsrecht) fällt in diese Gruppe, obwohl es sich bei letzterem um kein verbrieftes Recht handelt.
 
Beim "lag" handelt es sich in erster Linie um ein Gesetz, das nur in gewissen Zusammenhängen als deutsches Recht übersetzt werden kann, denn man spricht im Schwedischen vom "gällande lag", also dem geltenden Recht, wobei man natürlich die geltenden Paragraphen, also die Gesetze meint. Im übertragenen Sinn gibt es allerdings auch das "djungelns rätt", nämlich das Recht des Stärkeren.
 
Das Wort "rättigheter" wiederum drückt vor allem allgemeine Rechte aus, die international akzeptiert werden, zumindest in gewissem Rahmen. Hierunter fallen daher die "männskliga rättigheter" (Menschenrechte) oder die "barnens rättigheter", die Rechte der Kinder.
 
Wenn man in Schweden jedoch den Ausdruck "ha fullständiga rättigheter" hört, so meint man dabei, dass das Restaurant eine Ausschankkonzession hat und daher Alkohol von über 3,5 Prozent ausschenken darf.
 
 
Wichtiger Hinweis:
 
Das aktuelle Lehrwerk, das eine Mischung aus Wörterbuch, Landeskunde und Stillehre für Neulinge der schwedischen Sprache darstellt, wird permanent erweitert und verbessert. Wir sind daher für Anregungen offen und sind auch bereit von unseren Lesern gewünschte Worte mit aufzunehmen und zu erklären. Jede Anregung ist uns willkommen.
 
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