züchtigen als aga und als tuka
Das deutsche Verb züchtigen gehört zwar sowohl in Schweden als auch in Deutschland, zumindest theoretisch, dem historischen Wortschatz an, da in beiden Ländern körperliche Strafen verboten sind, aber im historischen Wortschatz und in einigen anderen Ländern existiert die Züchtigung weiterhin. In schwedischen Texten findet man für diesen Begriff zwei Worte, die in sehr unterschiedlichem Zusammenhang angewendet werden.
Unter "aga" versteht man das rein körperliche Bestrafen von Kindern, früher auch von Hausangestellten, aus sogenannten erzieherischen Gründen. Wurden Kinder verprügelt, so sprach man von "barnaga", handelte es sich um Knechte, Diener oder Hausangestellte, so benutzte man das Wort "husaga".
"Tukta" ist dagegen das Verprügeln als Disziplinarstrafe nach einer übertretung oder oder aber eine Strafe Gottes. "Tukta" setzt daher voraus, dass bestimmte Regeln oder Gebote nicht eingehalten werden, während "aga" teilweise willkürlich und selbst vorbeugend erfolgen konnte. "Tukta" muss, andererseits, auch keine körperliche Bestrafung sein, sondern kann auch auf strenge Regeln und Drohungen bauen um ein bestimmtes erzieherisches Ziel zu erreichen.
"Tukta" wird auch angewandt wenn man, zum Beispiel einem Gewächs, eine bestimmte Form geben will, also dazu zwingt ein unnatürliches, wenn auch ästhetisches, Aussehen anzunehmen.
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Das aktuelle Lehrwerk, das eine Mischung aus Wörterbuch, Landeskunde und Stillehre für Neulinge der schwedischen Sprache darstellt, wird permanent erweitert und verbessert. Wir sind daher für Anregungen offen und sind auch bereit von unseren Lesern gewünschte Worte mit aufzunehmen und zu erklären. Jede Anregung ist uns willkommen.
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